Definitionen
Vielleicht bist Du auf dieser Seite, weil es Dir nicht gut geht, Du nicht weisst, was mit Dir los ist, Du Dich fragst, ob es vielleicht notwendig ist, Hilfe zu suchen oder jemanden zu finden, an den Du Dich wenden kannst?
… Eltern, Angehörige, Grosseltern, Freunde, Lehrer, Trainer
vielleicht haben Sie diese Seite gefunden, weil Sie sich Sorgen um ihr Kind/Enkelkind/Freund(in)/Partner(in)/Schüler(in)/Sportler(in) machen, Sie das Gefühl haben, etwas stimmt nicht, aber nicht sagen können, was genau Ihr Gefühl verursacht. Oder aber Sie haben eine Ahnung aber die Gewissheit fehlt, um zu handeln?
Vielleicht helfen diese Videos, um das ungute Gefühl zunächst einmal ein wenig einzuordnen:

Für Eltern, Freunde & Umfeld:
Video
Essstörungen: Was bewegt Eltern, Freunde und das Umfeld?
Für Betroffene:
Video
Essstörungen: Was geht in Betroffenen vor?
Leitfaden:
Leitfaden für Eltern, Angehörige und Lehrkräfte
Arten von Essstörungen
Näheres über häufige essstörungen und deren diagnose-kritierien finden sie auch unter: Schweizerische Gesellschaft für Essstörungen (SGES) und ARbeitsgemeinschaft
Ess-Störungen (AES).
Anorexie
(Anorexia Nevosa/Magersucht)
Die Anorexie hat die höchste Sterblichkeitsrate von allen psychischen Erkrankungen und zeigt sich durch (selbstherbeigeführten) Gewichtsverlust (oder aber auch durch unzureichende Gewichtszunahme bei noch wachsenden Kindern!), oder durch Schwierigkeiten, ein für Körpergrösse, Alter und Statur angemessenes Gewicht zu halten.
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In vielen aber nicht in allen Fällen leiden die Betroffenen unter einer verzerrten Körperwahrnehmung (sehen/empfinden sich selbst als «zu dick» trotz Gewichtsverlust) und zeigen grosse Angst davor, zuzunehmen.
Die Anzahl der «erlaubten» Kalorien und Nahrungsmittel(-kategorien) werden zunehmend reduziert, was meist zu Gewichtsverlust führt. Einige Betroffen zeigen einen stark erhöhten bis zwanghaften Bewegungsdrang, oder sie erbrechen nach Mahlzeiten, oder missbrauchen Abführmittel und/oder leiden unter gelegentlichen «Essattacken» (Bingeing).
Wichtig: man kann einer Person von aussen nicht unbedingt ansehen, dass sie an Anorexie leidet, denn nicht in allen Fällen sehen Betroffene «ausgezehrt» oder untergewichtig aus! Auch Menschen mit höherem Körpergewicht können unter Anorexie leiden, sie werden jedoch aufgrund
von kulturellen Vorurteilen leider viel seltener diagnostiziert.


Bulimia Nervosa
(Ess-Brechsucht)
Bei Bulimia Nervosa handelt es sich ebenfalls um eine sehr ernstzunehmende, potentiell lebensbedrohliche Essstörung.
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Sie ist durch einen Zyklus von Bingeing (unkontrollierte Esssanfälle) mit darauffolgendem, selbst herbeigeführten Erbrechen oder anderen kompensatorischen Massnahmen gekennzeichnet, um die aufgenommene Nahrung wieder «loszuwerden».
Krankhafte Angst, dick zu werden, Schuld und Schamgefühle, sowie Gefühle der Isolation und Leere, innere Anspannung, depressive Verstimmung sind einige typische Merkmale bei Bulimia Nervosa.
Binge-Eating-Störung
Essattacken mit Kontrollverlust
Binge Eating Disorder (BED) ist eine sehr ernste, potentiell lebensbedrohliche aber ebenso heilbare Essstörung
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Sie zeigt sich durch wiederkehrende Essanfälle (bei denen sehr schnell und sehr grosse Mengen an Nahrungsmittel bis zum Unwohlsein zu sich genommen werden), über mindestens 6 Monate und durchschnittlich 2x pro Woche. Gefühl von Kontrollverlust, Scham, Schuld, Einsamkeit, Ekel, Ärger, Wut, usw. stellt sich typischerweise danach ein aber ungesunde, kompensatorische Massnahmen (z. B. Erbrechen) werden nicht ergriffen.


OSFED
Nicht näher bezeichnete Esstörungen
Bedeutet «Other Specified Feeding or Eating Disorders (OSFED) oder auf Deutsch «Nicht näher bezeichnete Fütter- oder Essstörungen» und war früher unter der Abkürzung EDNOS zu finden.
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Hier werden Essstörungskriterien aufgeführt, die nicht alleine ausreichen, um unter die «Haupt-Essstörungskategorien» Anorexia Nervosa und Bulimia Nervosa zu fallen aber die deshalb nicht weniger belastend sind und schwerwiegende und lebensbedrohliche, klinisch relevante Symptome und medizinische Komplikationen haben, die behandelt werden können und müssen.
Weitere Unterformen (atypische Essstörungen) oder Mischformen von gestörtem Essverhalten, bzw. nicht näher bezeichneten Essstörungen:
- Atypische Anorexia Nervosa: alle Kriterien erfüllt ausser signifikanter Gewichtsverlust (Gewicht noch im «Normalbereich»)
- Orthorexia Nervosa: krankhafter Zwang, sich «gesund» zu ernähren
- ARFID (Avoidant-restrictve food intake disorder): eingeschränkte Nahrungszufuhr, die zum Gewichtsverlust führt aber nicht aus Angst vor Zunehmen (Sorgen um Gewicht und Figur)
- Night Eating Syndrom: keine Einheitliche Definition, (bis zu ein Viertel oder mehr der täglichen) Nahrungsaufnahme verschiebt sich stark in die Abend- und Nachtstunden.
- Ruminations-Regurgitations-Ströung: absichtsvolle und wiederholtes Hochwürgen (Regurgitation) von Nahrung, die entweder wieder geschluckt (Rumination) oder ausgespuckt, nicht erbrochen, wird.
- Chewing and Spitting: Nahrung wird nur gekaut (Chewing) und nicht geschluckt sondern ausgespuckt (Spitting).
- PICA: abnormer Appetit auf Ungewöhnliches, Ungeniessbares, Widerliches, Ekeliges, tritt vorwiegend bei geistig behinderten Personen und bei Demenz auf.
- Adipositas: Übergewicht (BMI ab 30 in 3 Stufen: Adipositas Grad I-III)
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