Wie alles begann…

 

Die Erkrankung (Anorexia Nervosa) unserer Kinder hat unsere Familienwelten, so wie wir sie bis zum Auftreten erster Symptome kannten, komplett aus den Angeln gehoben.

Vorwürfe («hätten wir es nicht früher merken müssen!»), Schuldgefühle («was haben wir falsch gemacht, dass es meiner Tochter, meinem Sohn jetzt so schlecht geht?») haben uns unnötig Kraft und wertvolle Zeit geraubt und das Wichtigste nicht sehen lassen:

Unser Kind leidet unter der tödlichsten aller psychiatrischen Erkrankungen (Anorexie) und schnelles Handeln (Gewichtsrehabilitation) hat oberste Priorität, erhöht die Heilungschancen und rettet Leben.

E.A.T. - Team

Da steht man als Angehöriger plötzlich vor einer Mammutaufgabe!

Wie es sich anfühlt, wenn die Anorexie in Deine Familie einzieht, hat ein Vater so treffend formuliert:

«Es ist als würde jeden Morgen ein Riese Dein Haus hochheben und kräftig durchschütteln, bis nachts kurzfristig Alles zur Ruhe kommt, bevor am nächsten Morgen wieder der Sturm losbricht».

Mutige Eltern, wie dieser Vater, der ehrlich beschreibt, was er und seine Familie durchleben, haben uns inspiriert, ebenfalls an die Öffentlichkeit zu treten und mit betroffenen Eltern/Angehörigen unsere Erfahrungen und unser erlerntes Wissen zu teilen.

Der Austausch mit Menschen, die das Gleiche durchleben müssen, hat uns durch die schlimmste Zeit getragen und das Gefühl gegeben, nicht allein zu sein. Die Erfahrungen und das Wissen anderer betroffener Eltern und Angehöriger war und ist für uns von unschätzbarem Wert.

EAT heisst Essen und Essen ist Medizin!

Gewichtsrehabilitation hat oberste Priorität und ist Grundvoraussetzung, um eine Genesung überhaupt möglich zu machen, Heilungschancen zu erhöhen und damit Leben zu retten…

…. das ist eine der wichtigsten Botschaften, die wir von F.E.A.S.T., einer amerikanischen Eltern-für-Eltern Organisation gelernt haben. F.E.A.S.T. (Families Empowered And Supporting Treatment for Eating Disorders), ist eine grossartige, internationale Plattform, die hier für uns als grosses Vorbild steht. Gegründet von einer betroffenen Mutter, Laura Collins Lyster-Mensh, um Eltern zu unterstützen und ihnen eine Stimme zu geben.

Von Eltern aufgebaut und getragen, ist die non-profit Organisation inzwischen weltweit vernetzt und arbeitet mit Wissenschaftlern zusammen, schreibt Blog-Beiträge und über die «around the dinner table» Plattform können sich Eltern weltweit austauschen. «F.E.A.S.T. of Knowledge» sind jährliche Konferenzen (aktuell online), die an internationale Essstörungs-Konferenzen gekoppelt sind.

Wir verdanken dieser Plattform viel Wissen, das uns in die Lage versetzt hat, bessere Entscheidungen für unser Kind und unsere Familie zu treffen.

Dieses Video der Gründerin von F.E.A.S.T., Laura Collins Lyster-Mensh, ist eine persönliche Botschaft an alle Eltern, erklärt, warum es F.E.A.S.T. heute gibt und was Eltern tun können und unbedingt wissen sollten! Mit deutschem Untertitel.